Bei keinem Getränk kommen die Vorteile einer Glasverpackung so stark zum Tragen wie bei Mineralwässern. Die Vorteile:
Glas ist gasdicht, hält also länger die Kohlensäure als Kunststoff. Außerdem ist Glas inert, d.h. es reagiert nicht mit seinem Inhalt und schützt optimal die Frische und Qualität von Lebensmitteln.
Um das unter Beweis zu stellen, fand am Donnerstag im Rahmen der Choose Glass Week im Viehhauser eine von Friends of Glass initiierte Verkostung von Premium-Wässern statt. Sarah Wiener und Jerk Riese stellten die Wässer vor.
Mögen die beiden mir die schlechte Bildqualität verzeihen,
die Kamera, die bessere Bilder macht, befindet sich zur Zeit in Reparatur.
Während bei Wein aus Australien, Chile oder Südafrika kaum ein Aufschrei wegen der langen Transportwege zu hören ist, macht man sich bei Wasser da mehr Gedanken.
Mit sichtlicher Begeisterung stellte Jerk Riese die 11 verschiedenen Wässer vor, sein Buch Die Welt des Wassers ist schon auf meiner Wunschliste.
1. | * | Voss Water aus Norwegen Dieses Wasser ist durch Madonna zu Amerikas Premiummarke aufgestiegen. Es schmeckte sehr süß und erinnert an entmineralisiertes Wasser aus dem Labor. mehr dazu hier (click) |
2. | * | Christinen Carat Ein natürliches, leicht duftendes Mineralwasser, das leider ein wenig nach Tüte schmeckte. |
3. | Cloud Juice aus Tasmanien Der Name ist Programm, aufgefangenes Regenwasser aus der angeblich reinsten Luft der Welt. 1 Liter soll aus 9730 Tropfen bestehen. Es schmeckt so, wie man sich eben aufgefangenes Regenwasser vorstellt. mehr dazu hier (click) |
4. | Das Wasser Saskia hat verschiedene Quellen, dieses kam aus Jessen in Sachsen-Anhalt. Die Quellen können je nach (L)aden variieren. |
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Mondquelle St. Leonhards Ein artesisches Wasser, das mir erdig, um nicht zu sagen leicht muffig schmeckt. mehr dazu hier (click) |
6. | Magnusquelle Ein neutrales leckeres Wasser aus aus Schleswig-Holstein. mehr dazu hier (click) |
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7. | Iskilde Wasser aus Dänemark Das Wasser ist mit Sauerstoff versetzt, wenn man das Wasser ohne Kohlensäure öffnet, zischt es. Kleine Bläschen bilden sich im Glas und man spürt diese Sauerstoffbläschen auch beim Trinken auf der Zunge.Bei mir hinterließ das Wasser einen pelzigen Nachgeschmack. mehr dazu hier (click) |
8. | Cave H2O Mein absolutes Lieblingswasser, es riecht (!) angenehm und hat eine Citrus-Note. Die Flaschendesign gefällt mir von allen am besten mehr dazu hier (click) |
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9. | Apollinaris Im Vergleich zu den anderen Wässern ziemlich grob durch den Anteil an Mineralien mehr dazu hier (click) |
10. | * | Fachinger Mineralwasser Durch den hohen Anteil an Mineralien schmeckt das Wasser fast schon salzig, erinnert auch in der Mineralwasser-Variante an Heilwasser. |
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11. | * | Vichy Catalan In Spanien ein Klassiker, für meinen Gaumen gewöhungsbedürftig. Es ist hochmineralisch und geschmacksintensiv und gewinnt mit jedem Schluck mehr dazu hier (click) |
Bei den vorgestellten Wässern handelte es sich um Mineralwässer, die mit dem Namen der Quelle und dem Ort der Quellnutzung vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit im Bundesanzeiger amtlich anerkannt wurden. Geschmackliche Unterschiede sind wirklich deutlich wahrnehmbar. Bei dieser Flasche
geht es allerdings mehr um die Verpackung als um den Inhalt. Das High-Society-Wasser aus einer Quelle in Tennessee durchläuft nach Angaben des Herstellers neun verschiedene Filter – unter anderem eine Ozonbehandlung, eine Ultraviolett-Bestrahlung und eine Mikrofiltration – bevor es in die mit Swarowski-Steinen besetzte Flasche kommt. Nur glitzern reicht nicht, zur kreativsten Verpackung für Wasser wurde die Iskilde-Flasche gewählt.
Ich danke den Friends of Glass für einen wunderbaren Abend und neue Erfahrungen.
Wenn dieser Eintrag erscheint, bin ich schon auf dem Weg nach Brüssel, wo ich auf weitere Friends of Glas° treffen werde.
(° 23.10.2017: http://laflores.net/ ist seit 2016 dauerhaft „under construction“)
* = Affilate-Link zu Amazon
Ich finde es ja positiv, dass Wasser auch wieder in Flaschen angeboten wird. PET ist ja etwas in Verruf geraten, weil man nicht richtig weiß, welche Spätfolgen man davon trägt, mal davon abgesehen, dass es einfach nach Kunststoff schmeckt…
Viel Spaß in Brüssel!
Suum cuique
Jedem das Seine, aber offensichtlich wissen die Leute nicht mehr, wie sie ihr Geld zum Fenster hinauswerfen können. Ein Wassersommellier, jetzt hört’s auf ;-)
LG
Bin überzeugene Leitungswassertrinkerin, aber eines habe ich gerne, wenn ich in Frankreich über Weihnachten bin: das sind die abwechselnden Jahresende Designer Editionen von einer bekannten Marke, in der Vergangenheit von Christian Lacroix und Jean-Paul Gaultier, und demnächst von Paul Smith ( //woman.unblog.fr/2009/09/24/evian-declaree-source-de-jeunesse-de-creation/ )
Das war bestimmt ein interessanter Abend. Ich habe mal bei Nr.9 gearbeitet, bin allerdings Leitungswassertrinker. Dass das Cloud Juice ein Mineralwasser ist wundert mich. Wo wäre dann da die Quelle, an der es abgefüllt wird?
Waren Nr. 2 + 4 als Vergleichsmaterial ohne Glas dabei?