Seit dem die jungen Herren ausgezogen sind und ihre eigenen Wege gehen, backe ich kaum noch Brot. Die kleinen Mengen, die wir benötigen, erstehen wir den Bäckern unseres Vertrauens. Aber auf Madeira habe ich Bolo do Caco, das spricht man [ˈkaku] lieben gelernt. Das ist in Deutschland käuflich nicht zu erwerben, da muss ich schon selber Hand anlegen, wenn wir so etwas essen wollen. Bolo heißt Kuchen und caco ist die Scherbe, aber die Übersetzung Scherbenkuchen wird diesem Fladenbrot mit Süßkartoffeln nicht gerecht. Das Brot wurde ursprünglich in Steinpfannen gebacken, man kann aber auch eine Eisenplatte nehmen. Ich habe unseren
Bolo do Caco
auf meinem Backstein gebacken. Das Rezept stammt aus der Markthalle in Funchal
wo es als Hamburger Bun fungierte
Der Unterschied zu meinem Exemplar ist offensichtlich: Die madeirensische Süßkartoffel gibt dem Brot nicht so viel Farbe, wie die hier käuflich zu erwerbende Süßkartoffel. Der Geschmack und die Form kommt dem Original schon sehr nahe.
Angeblich wird das Brot auf Madeira an jeder Ecke gebacken, uns ist nur ein Bäcker am Cristiano Ronaldo Campus begegnet.
Bolo do Caco – Scherbenkuchen
Menge: 6 Fladenbrote à 150 Gramm
Zutaten:
- 500 Gramm Weizenmehl, Type 550
- 375 Gramm Süßkartoffelpüree
- 3,5 Gramm Trockenhefe, entsprechend 25 Gramm Frischhefe
- 75 ml Wasser
- 1 Teel. bis 1/2 Essl. Salz, je nach Geschmack
ZUBEREITUNG
- Für das Süßkartoffelpüree etwa 500 Gramm Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in leicht gesalzenem Wasser in etwa 10 – 15 Minuten gar kochen. Abgießen,mit einem Pürierstab fein pürieren und abkühlen lassen.
- Die Trockenhefe mit 3 Essl. Mehl und dem Wasser zu einem kleinen Vorteig anrühren und etwa 15 Minuten stehen lassen, bis sich kleine Bläschen gebildet haben.
- Süßkartoffelpüree, Mehl und Salz zum Vorteig geben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Den Teig abgedeckt 2 – 3 Stunden gehen lassen, bis der Teig sich mehr als verdoppelt hat.
- Den Teig in 6 Portionen von etwa 160 Gramm teilen und zu flachen Teiglingen von etwa 12,5 cm Durchmesser formen. Das klappt ganz gut, wenn man die Teiglinge in einer entsprechend großen Tonschale* platt drückt, bis diese ganz ausgefüllt ist. Die Teiglinge abgedeckt etwa 30 Minuten gut aufgehen lassen, bis ein Fingerabdruck nicht sofort wieder herausspringt.
- In der Zwischenzeit den mit einem Backstein bestückten Ofen auf 180 °C aufheizen lassen.
- Die Teiglinge in den Backofen einschießen und etwa 20 Minuten backen, dabei die Teiglinge nach etwa 10 Minuten wenden.
- Noch lauwarm mit Kräuterbutter genießen oder als Sandwich mit Thunfischpaste oder …
Gesamtzeit: 4 Stunden
Vorbereitungszeit:20 Minuten
Koch-/Backzeit: 20 Minuten
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Nach langer Abstinenz nehme ich mit diesem Beitrag am
teil.