Als Kind habe ich den Begriff Pomeranze nie mit etwas Essbarem in Zusammenhang gebracht, sondern immer an eine Art Bauerntrampel gedacht, das mit dem Stadleben nicht zurechtkam, aber nicht an die pomeranzenroten Wangen eines in Stadt übergesiedelten Mädchens vom Lande. Erst im Studium machte ich mit der Bitterorange, Pomeranze oder Seville Orange in der Theorie Bekanntschaft. Sie wurde bei uns in den Orangerien gehalten, da sie wenig kälteempfindlich ist. Sie wird dank der brillianten Idee der Janet Keiller zu Bitterorangenmarmelade verarbeitet oder auch zu Orangeat. Frau Esskultur twitterte, die Pomeranzen seien noch bis Mitte Februar in Wien bei Denn’s Bio-Markt käuflich zu erwerben.
Seit August letzten Jahres haben wir auch einen Markt in Kiel,
und siehe da, auch hier in Kiel waren Bitterorangen käuflich zu erwerben.
Ich packte genau eine ein, um Kathas pomeranzenparfümierter nougatgugelhupf nachzubacken. An der Kasse kam ich mit dem netten jungen Mann ins Gespräch, wie er denn optisch die Bitterorange von Mandarinen und anderen Orangen unterscheiden könne. Ich fand die Oberfläche nämlich nicht sooo stark grubig und die Dicke der Schale ist ja bei einer ganzen Frucht schlecht zu erkennen. Er könne es optisch auch nicht und ich sei auch eine der wenigen, die extra bei Bitterorangen zugegriffen hätte.
Liebe Leser aus Kiel und Umgebung, ich rate euch, kauft diese Bitterorangen, damit ihr den wunderbaren
Nougat-Gugelhupf mit Pomeranzenschale
backen könnt. Er schmeckt wunderbar, ist locker und nicht zu süß. Wie Frau Esskultur habe ich * Tiger Creme
verwendet, weil ich Samba Dark * zu hardcore fand. In der nächsten Bitterorangensaison werde ich das sicher ausprobieren.
Auch ich arbeite in einem Haus, in dem – wie in diesem Buch beschrieben, der Etat für Bewirtung auf ein Minimum zusammengestrichen wurde. Um eine Schulung für alle Beteiligten angenehm zu gestalten, servierte ich diesen Gugelhupf zu dem auch wunderbar Earl Grey passte. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass nicht viel übrig blieb.
Und hier das Rezept, auch mit Grammangaben für Nuss-Nougatcreme, Backpulver und Vanillezucker, ich wiege eben alles.
Nougat-Gugelhupf mit Pomeranzenschale
Menge: 1 Guglhupfform von 2,4 Liter
Wer hätte gedacht, dass Nuss-Nougatcreme den Gugelhupf so wunderbar aromatisiert.
Zutaten
3 Eier, Größe M
250 Gramm Schlagsahne, ich muss jetzt nicht noch extra auf Carrageenfreiheit hinweisen
10 Gramm Vanillezucker
190 Gramm Zucker, 200 Gramm bei Samba Dark
250 Gramm Dinkelmehl, Type 405
10 Gramm Weinsteinbackpulver
60 ml Milch
110 Gramm Nuss-Nougatcreme (Tiger), 100 Gramm bei Samba Dark
Gugelhupfform ausbuttern und bemehlen. Überschüssiges Mehl entfernen.
Backofen auf 180 °C vorheizen.
Eier trennen, das Eiweiß mit der Prise Salz und Rührbesen der Küchenmaschine steif schlagen. Rührbesen kann ohne Abwasch weiter verwendet werden
Mehl mit Backpulver mischen. Nuss-Nougatcreme mit der Milch glatt rühren und die Orangenzeste zugeben..
Schlagsahne in einer weiteren Schüssel mit dem Rührbesen halb steif schlagen, unter weiterem Schlagen Zucker und Vanillezucker einrieseln lassen. Eigelbe unterrühren.
Mit dem Gummispatel abwechselnd Mehl und Eischnee unterheben. Zum Schluss die Milch-Nougat-Zestenmischung unterziehen und in die vorbereitete Gugelhupfform geben. Evtl. Luftblasen durch kurzes Aufschlagen auf die Arbeitsplatte entfernen, in den Backofen geben und knapp 1 Stunde backen. Bei mir kam ein Holszstäbchen schon nach 55 Minuten ohne anhaftenden Teig wieder heraus.
Kuchen ca. 8 Minuten in der Form auskühlen lassen und anschließend stürzen.
Zum Servieren mit Puderzucker bestäuben und genießen.
Gesamtzeit: 1 H 20 Minuten
Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Backzeit: 55 Minuten
Nachtrag: 20.01.2013 Auch mein Lieblings-Supermarkt führt zur Zeit Bitterorangen, allerdings nicht in bio und 0,20 €/kg teurer.
Wie gut, dass ich vorher noch bei Denn’s vorbeigeschaut hatte. Hier die Variante mit Samba Dark, die uns zu kakaolastig war.
4 thoughts on “Nougat-Gugelhupf mit Pomeranzenschale”
danke für den tipp! da werde ich gleich mal in unseren traben – ich habe den kuchen ja auch schon gebacken und bin total begeistert. mit bitterorange schmeckt er sicher noch besser, als mit der „normalen“ orange!
REPLY:
Heute Mittag war der Preis auf 1,11 Euronen/kg heruntergesetzt und nicht mehr viele da! Ich habe ihn noch einmal mit Samba Dark für meine verbleibenden Herren gebacken.
Hach ja, ich habe immer noch keine Bitterorangen gefunden, obwohl ich so ziemlich jeden Laden abgeklappert habe.
Dein Rezept habe ich mir auf jeden Fall notiert!
REPLY:
Ich wünsche dir bei der Suche viel Erfolg, ich bin erstaunt, dass ich jetzt sogar eine 2. Quelle aufgetan habe. Ich backe den Kuchen jetzt zum dritten Mal, diesmal für die KollegInnen des Gatten. Muss wohl gut sein
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danke für den tipp! da werde ich gleich mal in unseren traben – ich habe den kuchen ja auch schon gebacken und bin total begeistert. mit bitterorange schmeckt er sicher noch besser, als mit der „normalen“ orange!
REPLY:
Heute Mittag war der Preis auf 1,11 Euronen/kg heruntergesetzt und nicht mehr viele da! Ich habe ihn noch einmal mit Samba Dark für meine verbleibenden Herren gebacken.
Hach ja, ich habe immer noch keine Bitterorangen gefunden, obwohl ich so ziemlich jeden Laden abgeklappert habe.
Dein Rezept habe ich mir auf jeden Fall notiert!
Liebe Grüße, Sus
REPLY:
Ich wünsche dir bei der Suche viel Erfolg, ich bin erstaunt, dass ich jetzt sogar eine 2. Quelle aufgetan habe. Ich backe den Kuchen jetzt zum dritten Mal, diesmal für die KollegInnen des Gatten. Muss wohl gut sein