Nachdem er mir dieses leckere Ginger Beer hat zukommen lassen und dann noch ein Heimbrauer meinen Weg kreuzte, war die Lust am selber brauen geweckt. Nicht unbedingt Bier, aber Ginger Beer.
Die Suchmaschine angeworfen und gleich über mehrere Rezepte und Hinweise gestolpert.
Die einen brauen in der Flasche mit Champagner Hefe, die anderen mit Ginger Root Plant, einer Hefe-Bakteriensymbiose, aber auch da scheint es Unterschiede zu geben. Das Ingwer-Wasser-Kefir-Getränk wird mit ganzen Ingwerstücken und Zitronenscheiben angesetzt und die Kultur darf keinesfalls mit Metall in Berührung kommen. Die britische Ginger-Beer-Plant kurz GBP verträgt offensichtlich Metallsiebe und es wird Ingwer- und Zitronensaft zum aromatisieren des Getränkes zugefügt.
In der elektronischen Bucht wird statt eines kompletten Sets eine Wasser-Kefir-Kultur und ein Ginger root plant -Kefir angeboten, der wurde wurde von einem Tag auf den anderen geliefert und so konnte ich beide Varianten nebeneinander ausprobieren.
Bezüglich der Fläschengärung hatte ich da ja schon so meine Zweifel:
und wie Sie sehen, sehen Sie
nichts, klein Bläschen, kein Pups, kein Blubber. Schmeckte genau so wie beim Ansetzen. Verwendet hatte ich zunächst 2 ml von Arauner: Hefelebendkultur Champagner 20ml = 50L *, vor Ort beim Dealer des Vertrauens erworben, verwendet. Nach 48 h Gärung platzte die Flasche nicht und nach dem Durchkühlen hatte sich auch kein Druck aufgebaut. Frei nach dem Motto viel hilft viel, habe ich dann die restlich Hefe zugefügt und weitere 48 h stehen lassen.
In der Tat, es prickelte auf der Zunge, die Gärung ist also angesprungen, aber es schmeckt noch viel zu süß. Ich habe das ganze in eine neue saubere Flasche umgefüllt, ein Gärrohr aufgesetzt und harre der Dinge.
Hier wird eher die Trockenhefe Terminator empfohlen und eine längere Gärdauer. Ausbaufähig würde ich sagen.
Mein Versuch mit dem Ginger-Root-Plant-Kefir ließ sich auch ganz gut an. Die „Kristalle“ haben sich eindeutig vermehrt, Blasenbildung ist erkennbar.
Aber der Geschmack … Die Variante ohne Kefir hat einen sehr eigenwilligen Geschmack, der sich kaum von dem mit Ingwerscheiben unterscheidet. Um da ein Getränk wie Ginger Beer oder Bionade herauszubekommen, bedarf es noch einiger Versuche. Als nächstes habe ich die weitergezüchteten Wasser-Kefir-Kristalle so wie in der britischen Anleitung – bis auf die Säuremischung – jedoch mit Palmzucker angesetzt.
Die Säuremischung soll nicht zwingend notwendig sein, sie kann die Zitrone ersetzen. Üblicherweise bestehen solche Säuremischungen aus 1 Teil Zitronensäure, 2 Teilen Äpfelsäure und 3 Teilen Weinsäure. Äpfel- und Weinsäure sollen die Fermentierung beschleunigen und den weinhaltigen Charakter des Getränks unterstützen.
Warten wir es ab, ob sich die deutschen Wasser-Kefir-Kristalle überhaupt in einer britischen Mischung vermehren.
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